"Hola amgios!" Julia lächelt. Mit der einen Hand hält sie das Handy und mit der anderen winkt sie in die Kamera. Das heutige Setting ihrer Instagram-Story ist eine kleine Gasse im Herzen Andalusiens. Mit dieser Story sendet Julia nicht nur schöne Urlaubsgrüße an ihre Community, sondern auch eine eindeutige Botschaft an Einbrecher: Ich bin nicht zuhause. Angesichts der seit der Pandemie wieder ansteigenden Einbruchszahlen ein gefährliches Unterfangen. Aber ist das realistisch?
Wie Einbrecher soziale Medien nutzen
Nutzen Einbrecher Instagram, Facebook & Co. wirklich für Ihre Zwecke? Ja!
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Einbrecher online gezielt nach bestimmten Hashtags (#urlaub, #holidays #urlaub2023) sowie Ortsmarkierungen (z.B. Flughäfen, Bahnhöfe, etc.) durchsuchen. Sie suchen in den Profilen nach Informationen, die Rückschlüsse auf den genauen Wohnort zulassen. In Julias Fall werden sie schnell fündig, denn sie hat in der Vergangenheit nicht nur Fotos von ihrem Haus geteilt, sondern postet regelmäßig Beiträge mit vielsagenden Captions und Ortsmarkierungen (z.B. eine Brötchentüte mit der Caption "Der Beste Bäcker im Veedel").
Informationen dieser Art sollten sorgsam geteilt werden, denn die Gefahr online ausspioniert zu werden, ist durchaus real.
Tipps für mehr Privatsphäre in sozialen Netzwerken
Was können Sie aber tun, um auch in Zukunft nicht auf Urlaubsselfies und Grüße an Ihre Community verzichten zu müssen? Achten Sie auf Ihre Privatsphäre und setzen Sie auf die richtigen Einstellungen:
- Stellen Sie Ihr Profil um auf „privat“ und verhindern Sie so, dass Unbefugte mitlesen und sie ggfs. ausspähen können.
- Wenn Sie Ihr Profil weiterhin öffentlich halten möchten, nutzen Sie z.B. die Funktion "Enge Freunde", die es Ihnen ermöglich, eine Instagram-Story nur an Enge Freunde auszuspielen bzw. einen Beitrag bei Facebook nur Freunden anzuzeigen.
- Vermeiden Sie persönliche Angaben in Ihrem Profil (z.B. vollständiger Name) und nutzen Sie stattdessen ein Synonym bei Instagram bzw. eine Abkürzung bei Facebook.
- Überlegen Sie genau, welche Inhalte Sie teilen.
Einbruch Urlaub: Weitere Schutzmaßnahmen
Unabhängig von dieser Art des digitalen Einbruchschutzes, sollten Sie auch in der realen Welt Schutz-Maßnahmen ergreifen. Informieren Sie zum Beispiel Ihre Nachbarn, dass Sie verreisen und bitten Sie jemanden, ab und an nach dem Rechten zu schauen.